Sobald eine Frau eine werdende Mutter ist, wird ihr suggeriert, was man denn unbedingt braucht für den neuen Erdenbürger - und viele der Dinge sehen auch einfach süß aus und die Hormone tun dann ihr übriges und man kauft ein. Das geht einerseits ganz schön in den Geldbeutel (Babysachen sind teuer!) und andererseits ist es Verschwendung, da einiges nie benutzt werden wird - was man aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß.
Daher als erster Tipp: Sich nicht vor dem 7. Monat um Babys Ausstattung kümmern - dann bleibt immer noch genügend Zeit - und dann vor allem überlegen was brauche ich unbedingt für die erste Zeit. Alles andere, wenn man es nicht von einer anderen Mutter vererbt bekommt, lieber erst mal nicht kaufen, im Zweifelsfall kauft man es dann, wenn das Baby da ist und man merkt, was man wirklich braucht. Dies ist nämlich oft noch mal etwas anders als man vorher dachte.
Die Bedürfnisse und Lebensstile jeder Mutter, jedes Vaters und jedes Babys sind anders, daher wird die Liste, was man unbedingt braucht auch bei jedem etwas anders aussehen, ich schreibe hier die Dinge auf, von denen ich denke, dass sie wichtig sind und möchte ein paar Gedankenanstöße geben:
- Stillkissen: unglaublich wertvoll in der Schwangerschaft zum Schlafen und später zum Stillen - die großen langen sind ideal in der Schwangerschaft, zum Stillen fand ich sie tatsächlich eher ungeeignet, das findet dann aber jeder selbst für sich heraus
- Beistellbett: wo soll das Baby schlafen - ich finde das Beistellbett unschlagbar - es liegt direkt neben Dir, man kann im Halbschlaf stillen und muss nicht aufstehen wenn es weint und es besteht keine Gefahr, das Baby zu erdrücken; aus manchen Beistellbetten kann man tagsüber auch eine Stubenwiege machen (mag für manche Babys zum Tagschlaf passen). Am besten gleich die große Version des Beistellbetts nehmen, dann kann der Nachwuchs ca 12 Monate darin schlafen und dann weiß man auch eher, wie sich die Schlafbedürfnisse entwickeln und was dann im Anschluss sinnvoll ist
- Wickelplatz: Einerseits gibt es Wickelkommoden, in denen man dann auch gleich die Kleidung und Windeln verstauen kann (macht Sinn, wenn man ansonsten keinen Platz für die Kleidung hat), meist haben diese Kommoden einen Aufsatz, den man später abschrauben kann und hat dann eine normale Kommode; andererseits tut es z.B. auch ein Schreibtisch, den man in der ersten Zeit nicht braucht und legt hier die Wickelauflage drauf. Viele Kinder wollen, wenn sie mobiler werden, lieber im Stehen gewickelt werden, d.h. so einen festen Wickelplatz nutzt man deutlich kürzer als man vielleicht glaubt; aber man kann natürlich auch von Beginn an die Wickelauflage auf den Boden legen, hat den Vorteil, dass das Baby nie runterfallen kann
- Babytrage: ein wirklich essentielles Teil; hier kann das Baby zur Ruhe kommen und schlafen und unterwegs ist es hier wunderbar aufgehoben. Es gibt verschiedene Varianten, angefangen von einem Stofftuch, über Tragen mit festem Beckengurt (half-buckle) bin hin zu Tragen, die nur mit Schnallen geschlossen wird (full-buckle). Hier zu gibt es diverse Trageberatungen - macht aus meiner Sicht Sinn hier etwas Geld zu investieren, vor allem wenn man auf Kinderwagen o.ä. verzichten möchte.
- Kinderwagen oder Fahrradanhänger: Da wären wir auch schon beim Thema: brauche ich wirklich einen Kinderwagen? Bevor ich Mama geworden bin, konnte ich die Frage überhaupt nicht verstehen, habe einen alten geschenkt bekommen und war froh, keinen gekauft zu haben. Tatsächlich, man braucht einen Kinderwagen nicht unbedingt. Wichtig ist die Frage: Wie lebe ich und werde mit Kind leben, also fahre ich z.B viel Auto oder erledige ich alles mit dem Fahrrad, mache ich alles zu Fuß? Danach würde ich entscheiden, was wirklich sinnvoll ist. Fahrradanhänger können bald und dann sehr lange genutzt werden, daher empfehle ich, wenn man sowieso viel mit dem Rad erledigt, eher einen Fahrradanhänger. Für die ersten Wochen, wenn der Beckenboden noch sehr wackelig ist, mag es auch schön sein, einen Kinderwagen zu haben, statt das Baby immer zu tragen, aber dann tut es auch ein alter gebrauchter (und die teure Anschaffung für einen Kinderwagen kann man sich sparen)
- Babyschale fürs Auto: Wer ein Auto besitzt, wird sicherlich eine Babyschale benötigen, in der das Baby sicher im Auto transportiert werden kann
- Krabbeldecke: eine schöne Decke (zB 70x100cm) auf der man das Baby zu Hause ablegen kann (unbeaufsichtigt liegt das Baby immer auf dem Boden!) und eine Decke zum zudecken (wer keine Fußbodenheizung hat, wird merken, wie kalt Fußböden trotz Decke sind). Wer geschickt ist, kann eine Krabbeldecke auch aus alten Stoffresten und Vlies selbst nähen.
- Erstlingsausstattung: ein paar Langarmbodies (5-8; im Sommer auch Kurzarmbodies) und ein paar Hosen (3-4), 2-3 Strampler und je nach Jahreszeit ein paar Pullis; dazu ein paar Spucktücher (Mullwindeln) sowie einen Anzug am besten aus Schurwolle (außer für Sommerbabies) und Mützchen für draußen und für nachts einen Schlafsack; die Babies wachsen so schnell, dass für die Größen 50/56 wirklich wenig benötigt wird. Schnell passt dann auch die nächste Größe.
- Baby-Badewanne / Eimer: ein Gefäß in dem das Baby gemütlich baden kann
- Drogerieartikel: Popo-Creme, Windeln, Tücher zum Reinigen
- Wärmelampe: Wenn man nicht seinen Wickelplatz auf 25 Grad heizt, empfiehlt sich eine Wärmelampe - die Kleinen sind am Anfang doch sehr kälte-empfindlich
Aufwand zur Umsetzung: je weniger Kleidung man hat, desto öfters wird man waschen müssen; ansonsten gering
Erfolg: jedes nicht gekaufte Teil spart Geld und Ressourcen - hoch